Studie zur Implementierung des iFightDepression-Tools in Marburg, Gießen und Umgebung

Nur ein geringer Anteil von Menschen mit Depressionen nimmt aktuell psychotherapeutische Behandlung in Anspruch  (Wittchen et al., 2011; Demyttenaere et al., 2004; Mack, 2014). Evidenzbasierte, therapeutisch-begleitete IMIs können die psychotherapeutische Behandlung effektiv ergänzen (Cuijpers et al., 2014). Die Verbreitung solcher Tools steht bisher jedoch noch im gesamten klinischen Störungsbereich aus, da der Transfer wissenschaftlich fundierter Angebote in die Praxis oft beschwerlich ist.

Welche konkreten Hindernisse bei der Implementierung von IMIs in der deutschen Routineversorgung bestehen, wurde bisher kaum beforscht. Implementierungsforschung befasst sich deshalb systematisch mit genau diesen Prozessen und identifiziert förderliche und erschwerende Faktoren, die eine Implementierung in die Praxis beeinflussen. In dieser Studie wird deshalb die Implementierung einer IMI (iFightDepression) im Raum Marburg-Giesen unter Routinebedingungen genauer untersucht. Zu drei verschiedenen Messzeitpunkten werden potenzielle Multiplikatoren (Ärzte und Psychtherapeuten) über relevante Einflussfaktoren für die Anwendung in der Praxis sowie ihren Erwartungen, Einstellungen und Erfahrungen mit iFightDepression befragt. Ergebnisse dieser Studie können für Implementierungen anderer IMIs hilfreich sein und langfristig durch Handlungsempfehlungen die Dissemination von IMIs verbessern und somit die Versorgung depressiver PatientInnen optimieren.

Kooperationspartner:

Ansprechpartner*innen

Anna-Lena Netter, M. Sc.
Prof. Dr. Eva-Lotta Brakemeier